Intensivmedizin - eine menschliche Teamleistung
Unter der ärztlichen und organisatorischen Leitung des Sektionsleiters Dr. med. Sommer und von Chefarzt Dr. Huppertz-Thyssen MHBA, DESAIC, arbeitet auf unserer Intensivstation ein Team aus unterschiedlichen Spezialisten und Berufsgruppen zu Ihrem Wohl eng und gut zusammen:
Anästhesiologen, Neurologen, Internisten mit verschiedenen Schwerpunkten (Kardiologen, Gastroenterologen, Nephrologen), Visceralchirurgen, Unfallchirurgen, beratende Neurochirurgen aus dem Universitätsklinikum Aachen (Telemedizin), beratende Gefäßchirurgen, Krankenhaushygieniker, Antibiotika-Experten, Spezialisten für Bluttransfusionen, Fachpflegekräfte für intensivmedizinische Gesundheits- und Krankenpflege, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten, Wundmanagerinnen und Ernährungsberaterinnen. Jeden Tag erfolgen (mindestens) zwei Visiten der für den jeweiligen Patienten zuständigen Fachleute. Sie sehen, Intensivmedizin ist eine starke Teamleistung!
Besonders wichtig ist uns als christliches Krankenhaus das Angebot der Seelsorge „rund um die Uhr“ und die persönliche Ansprache des Patienten und seiner Angehörigen. Die Beteiligung von Angehörigen und Familie ist in bestimmten Situationen für den Genesungsprozess von enormer Bedeutung. Deshalb haben wir zwar Besuchszeiten, weichen jedoch nach Absprache davon ab.
Der Wille des Patienten ist oberstes Gebot für unser Handeln. Dies geht weit über die juristisch-formalen Anforderungen hinaus. Stets soll der erklärte oder der mutmaßliche Wille des Patienten jeden Therapieschritt bestimmen. Dabei wird der Genesungsprozess des Patienten immer aus verschiedenen Blickwinkeln unterschiedlicher Spezialisten eingeschätzt und im kollegialen Gespräch erörtert. Sehr oft ist die „Apparatemedizin“ zum Überleben eines Menschen notwendig und sinnvoll. Sie kann jedoch immer nur ein „Brückenschlag“ sein, um den lebensbedrohlich erkrankten Organen des behandelten Menschen die Chance zur Erholung zu geben. Niemals darf sie ein Selbstzweck sein. Da leider nicht jede Krankheit erfolgreich geheilt werden kann, ist dem gesamten Team die persönliche, individuelle Zuwendung so wichtig.
Bei unserer grundsätzlichen ärztlichen Haltung zur Intensivmedizin kommt uns zu Gute, dass der Chefarzt der Anästhesiologie, mehrere Fachärzte seines Teams und der Chefarzt der Neurologie, Herr Breuer, einerseits spezialisierte Intensivmediziner und anderseits auch ausgebildete Palliativmediziner sind. Dadurch besteht eine enge fachlich-kollegiale Vernetzung mit unserem palliativmedizinischen Zentrum (ISPZ) und seinem Leiter, Herrn Dr. Bremer.
In allen Fällen, in denen ein Patient auf unserer Intensivstation behandelt werden muss, besteht nach Absprache die Möglichkeit eines Gesprächs mit dem zuständigen Ober- oder Chefarzt, bzw. – speziell bei Patienten nach Operationen oder Unfällen oder bei besonderen Anliegen und Problemen – mit dem Ärztlichen Leiter, Herrn Dr. Huppertz-Thyssen persönlich.
(Sekretariat 02421 599-360, Fr. G. Katzgrau).
Im Einzelnen verfügt unsere moderne 12 Betten Intensivstation über folgende Möglichkeiten:
- Überwachung nach größeren Operationen in Orthopädie (Endoprothetik an Hüfte, Knie, Schulter, größere Eingriffe an der Wirbelsäule), Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie oder aufgrund von Begleiterkrankungen, welche das Risiko erhöhen
- Versorgung schwerverletzter Patienten, z.B. nach Verkehrsunfällen oder häuslichen Unfällen (Polytrauma)
- Besondere, ausgewiesene Kompetenz in unserer Region in der Versorgung von Schädel-Hirn Verletzten durch:
- Verfügbarkeit von Neurologen, Anästhesiologen, Unfallchirurgen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr
- Permanenter Verfügbarkeit neurochirurgischer Experten durch telemedizinische Visiten mit der Universitätsklinik Aachen, Klinik für Neurochirurgie und Klinik für operative Intensivmedizin
- CT und MRT 24/7 an 365 Tagen im Jahr, Angiographie, Thrombektomie
- EEG, SEP und transcranielle Dopplersonographie
- Behandlung von Hirnblutungen, Meningitis, Encephalitis, Krampfleiden
- Differenzierte Beatmung invasiv und nicht-invasiv, Verfügbarkeit mehrerer high-flow Therapiegeräte
- Therapie des Lungenversagens inklusive kinetischer Therapie
- Spezialbetten für besondere Lagerungen
- Frühmobilisation, tägliche Physiotherapie
- Logopädie und Ergotherapie nach individueller Verordnung
- Erweitertes hämodynamisches Monitoring: PICCO, transthorakale und transösophageale Echocardiographie (Herzultraschall durch Kardiologen und Anästhesisten), Pulmonaliskatheter
- Flüssigkeitsmanagement
- Differenzierte Therapie mit vasoaktiven Substanzen über moderne Infusionspumpen
- Qualifizierter Ultraschall von Lunge, Herz, Bauchorganen und Gefäßen, sonographisch gesteuerte Anlage von Gefäßkathetern und Regionalanalgesie-Verfahren
- Ultraschall- unterstützte Anlage von Pleura-Drainagen (Seldinger-Technik) und Thorax-Drainagen (Mini- Thorakotomie-Technik), Anlage von Ascites-Drainagen, Anlage von suprapubischen Blasenverweilkathetern
- Bronchoskopie
- Dilatationstracheotomien (sonographisch und bronchoskopisch gesteuert)
- Bettseitige Gastroskopie und Notfall-Coloskopie, endoskopische Blutstillung bei lebensbedrohlichen Magen- und Darmblutungen
- Hämodialyse (Nierenersatzverfahren) bei akutem oder chronischem Nierenversagen mittels Genius System an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr in Zusammenarbeit mit dem NZD (nephrologische Fachexpertise)
- Möglichkeit zur Plasmapharese
- Differenzierte enterale und parenterale Ernährung inklusive Visiten mit Ernährungsberatern
- Festgelegte Antibiotikastrategien (5 Antibiotic Stewardship Experten , DGKH)
- Blut- Transfusionsmanagement
- Individuelle Schmerztherapie mit verschiedenen Verfahren (periphere Nervenkatheter, peridural, intravenös, PCIA)
- Erweiterte Labordiagnostik, Blutgasanalysen inklusive der notwendigen Werte bei Rauchgasinhalationen und bei verschiedenen Vergiftungen
- Transporte innerhalb des Krankenhauses zur Durchführung diagnostischer und therapeutischer Eingriffe unter kontinuierlichem Herz- Kreislauf Monitoring und für beatmete oder hämodynamisch instabile Patienten
- Notfalldepot für spezielle Medikamente und Gerinnungsfaktoren
- Blutdepot
- Gefäßchirurgische Kooperation mit dem St. Antonius Hospital Eschweiler