Arbeitsschwerpunkte der Krankenhaushygiene sind unter anderem:
- Erfassung und Bewertung von im Krankenhaus erworbenen sog. nosokomialen Infektionen
- Erstellung von Hygieneplänen
- Durchführung von Hygienevisiten
- Hygieneuntersuchungen
- Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden
- Beratung des Personals in Fragen der Krankenhaushygiene
- Fortbildungen und Personalschulungen
- Beratung zu hygienischen Aspekten bei Um- und Neubaumaßnahmen
- MRSA -Screening nach Risikoprofil-
- Beteiligung am Krankenhaus- Infektions-Surveillance-System - KISS
- MRSA-KISS seit 2006
- Intensiv-KISS seit 2008
- OP-KISS ab 07/2011
- Beteiligung am euPrevent MRSA
Erfassung und Bewertung von im Krankenhaus erworbenen sog. nosokomialen Infektionen
Nosokomiale Infektionen können für die Patienten mit schwerwiegenden Folgen verbunden sein. Aus diesem Grund legt das St. Augustinus Krankenhaus besonderen Wert auf die Vorbeugung und Vermeidung solcher Komplikationen. Hierzu werden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, die regelmäßig durch die Fachschwester für Krankenhaushygiene überprüft werden. U.a. wird ein MRSA-Eingangsscreening bei Risikopatienten durchgeführt.
Nach dem Infektionsschutzgesetz (§ 23 IfSG Abs.1 S.1) sind die Krankenhäuser verpflichtet, die im Krankenhaus erworbenen Infektionen, sog. nosokomiale Infektionen, und Erreger, die auf bestimmte Antibiotika resistent sind, zu erfassen und zu bewerten. Die Daten werden von dem beratenden Krankenhaushygiene-Institut in der Hygienekommission den Mitgliedern präsentiert. Ebenso werden diese Daten durch den Ärztlichen Direktor den Chefärzten vorgestellt.
Ausbruchsteam
Das Infektionsschutzgesetz (IfSG) legt fest, wie das gehäufte Auftreten von im Krankenhaus erworbenen (nosokomial) Infektionen zu verstehen ist.
Ein Ausbruch ist das gehäufte Auftreten nosokomialer Infektionen, bei denen ein Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird. Im Falle eines Ausbruchs tritt umgehend ein sogenanntes Ausbruchsmanagementteam zusammen, mit dem Ziel, den Ausbruch schnellstmöglich zu beenden, die Infektionsquellen zu erkennen und zu beseitigen.
Dem Ausbruchsmanagementteam gehören an: der leitende Arzt, die Fachschwester für Krankenhaushygiene, der hygienebeauftragte Arzt, die Pflegedirektion, der Kaufm. Direktor als Vertreter der Geschäftsführung und bei Bedarf das beratende Krankenhaushygiene-Institut und das Gesundheitsamt.
- Insgesamt wurden im Jahr 2010 27 Hygienevisiten einschl. Wiederholungsbegehungen in den verschiedenen Bereichen (Bettenführende Stationen, OP, Küche, Hospiz,) durchgeführt. Die Visiten dienen der Überprüfung der Umsetzung der hausinternen Vorgaben sowie zur Sicherstellung, dass die Maßnahmen zur Vermeidung nosokomialer Infektionen eingehalten werden.
- Präventiv werden bei den hygienischen Untersuchungen Materialien auf ihre hygienisch einwandfreie Beschaffenheit überprüft. Die Probeentnahmen werden durch die Fachschwester für Krankenhaushygiene durchgeführt.
Nachfolgend stellen wir Ihnen eine Auswahl der umfangreichen Untersuchungs-ergebnisse des St. Augustinus Krankenhauses vor.
Bakteriologische Untersuchung |
Referenz |
Methode |
Untersuchungsintervall |
Raumlufttechnische Anlagen (RLT) |
DIN 1946; VAH; RKI-Richtlinie 5.6 |
Lufthygienische Messungen Luftkeimzahlen Partikelzahlen |
jährlich |
flexible Endoskope (Broncho-, Gastro-, Duodeno- Koloskope) |
RKI-Richtlinie C 5.7.1 |
Spülungen (Instrumentier- und Absaugkanäle) Abstriche RODAC-Abdrucke |
vierteljährlich |
Zentrale Sterilgut-Versorgungsabteilung (ZSVA) - Sterilisator |
TÜV Lautenschläger |
Validierung |
jährliche Revalidierung |
Reinigungs- und Desinfektionsgeräte (RDG) |
RKI- Richtlinie C 2.1 |
Bioindikatoren |
halbjährlich |
zubereitete Lebensmittel |
Verordnung: LMHV; HACCP; VAH |
Rückstellproben auf Keime |
jährlich |
Die Einhaltung und Durchführung der Hygienemaßnahmen werden zudem durch externe Behörden wie dem Gesundheitsamt, der Bezirkregierung und der Lebensmittelüberwachung kontrolliert und überprüft.
Zum Beispiel:
- Durchführung „Tag der Händehygiene"
- Jährliche Küchenpersonalschulung § 43 IfSG
- Prävention post-operativer Wundinfektionen
- Basis-Hygienemaßnahmen im Hospiz
- Noro-Viren, MRSA, EHEC
Seit 2006 wird bei Risikopatienten ein MRSA-Eingangsscreening durchgeführt, um frühzeitig MRSA-positive Patienten zu erkennen. Zusätzlich wird seit 2010 bei allen Patienten, die auf der Intensivstation aufgenommen werden, ein MRSA-Screening durchgeführt.
Mehr Informationen
Studien zur Erfassung von im Krankenhaus erworbenen Infektionen mit dem Ziel der Einhaltung einer geringen Infektionsrate. Ein Vergleich mit anderen Krankenhäusern wird durchgeführt. Die Bewertung erfolgt durch den Vergleich mit veröffentlichten Referenzdaten des Nationalen-Referenzzentrums.
euPrevent MRSA
Patientensicherheit und Infektionsschutz sind wichtige Aufgaben bei der grenzüberschreitenden medizinischen Versorgung in der Euregio Maas-Rhein.
Vorrangiges Ziel ist es, sogenannten Krankenhauskeimen, wie z.B. MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) aber auch sogenannten ESBL-Bakterien (Gram-negative extended spectrum β-Lactamase-Bakterien, die ein breiteres Spektrum an β-Lactam-haltigen Antibiotika spalten können) vorzubeugen. Im Projekt euPrevent MRSA (EurSafetyHealth-net EMR) werden die in den verschiedenen Gebieten der Euregio Maas-Rhein durchgeführten Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Infektionen inhaltlich angeglichen und organisatorisch miteinander vernetzt. Dazu zählt ebenfalls die: „Erfassung nosokomialer Infektionen auf Intensivstationen in der Region Euregio-Maas-Rhein"